Schiggorree is so jesund!
Nachdem auf meinen Aufruf nach Anregungen allerlei Leute sowohl online als auch offline Chicorée als Hauptbestandteil eines Rezeptes vorgeschlagen hatten, habe ich mich entschlossen, daraus etwas zu machen. Ich kannte auch aus meiner Kindheit einen im Ofen gebackenen Chicorée, von dem ich ebenfalls Elemente eingebracht habe. Es gibt also ein lustiges Potpourri aus Vorschlägen, Erinnerungen und spontanen Überlegungen. Kennen alle hier Chicorée? Ja? Nä? Wackeldackel? Nä? Wikipedia sagt dazu: „Chicorée oder Schikoree gehören zur Varietät Cichorium intybus var. foliosum der Art Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus). Sie gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Chicorée bildet eine Rübe (15 cm lang, 3 bis 5 cm dick) und eine dem Boden aufliegende Blattrosette.“ Alles klar? Um selbige Blattrosette geht es hier. In den letzten 20 Jahren habe ich diese irgendwie immer nur roh als vitaminreichen Salat im Winter zu mir genommen. Mit Orangen, Rosinen und ein paar gehackten Walnüssen eine tolle Sache. Aber diesmal wurde gekocht, und zwar mit folgenden Zutaten:
Für 3 Leute:
- 1 kg Chicorée
- 250g rohen Schinken
- Tomatenmark aus der Tube
- Honig
- Butter
- Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- Baguette oder Brötchen *
Man verfahre wie folgt: Den Chicorée halbieren und vom sehr bitteren Strunk mit einem Messe befreien. Anschließend in Butter/Olivenölmischung in der Pfanne auf einer Seite anbraten. Die erstmal nicht anzubratende Seite mit Honig bestreichen und gut mit Salz und Pfeffer würzen. Dann wenden und den aufgestrichenen Honig auf dem Chicorée karamellisieren lassen. Dann eine Scheibe Schinken mit etwas Tomatenmark bestreichen, jeweils einen halben Chicorée damit einrollen und in eine Auflaufform legen. Ich habe dann noch den restlichen Schinken in der Pfanne ganz kurz angebrutzelt, Tomatenmark dazu, mit wenig Wasser abgelöscht und dies dann noch darübergegeben. Dann das ganze für eine Weile bei geschätzten 200° ins Backrohr und warten bis alles etwas Farbe bekommt und schön vor sich hin blubbert. Rausholen und mit Brot oder Brötchen als Beilage servieren. Echt lecker, denkt man erstmal gar nicht.
* Apropos Brötchen: Wir hatten von mir zuhause selbst gebackene Brötchen dazu. Ein neues Hobby, dem ich argwöhnisch aus dem Bekanntenkreis beäugt („jetzt dreht er wirklich langsam durch“) schon eine Weile nachgehe. Allen kochbegeisterten Lesern kann ich das nur empfehlen, es macht richtig viel Spaß. Mit sehr wenigen natürlichen Zutaten und wenigen beeinflussbaren Parametern lassen sich erstaunlich unterschiedliche Ergebnisse produzieren. Da bekommt man echten Respekt vor dem Bäckerhandwerk und verliert den letzten Funken davon im Bezug auf die aktuelle Fertigback-Backshop-4g-Brötchen-Kultur, bah. Ich will dazu nichts weiter ausführen sondern einen Blog dazu empfehlen: Ketex, der Hobbybrotbäcker. Bitte vor dem lesen der Artikel kurz mit dem Glossar befassen, dann weiß man auch im Artikel worum es geht. Ich sage nur es lohnt sich!
Ein toller Typ! harhar 😀
Nicht schlecht. Auch die Sache mit den Brötchen. Die Ketex-Seite hatte ich auch vor einiger Zeit schon mal konsultiert, war aber nicht sicher, ob das für mich wirklich machbar ist. Obwohl die Brote dort so wahnsinnig lecker aussehen. Genauso lecker wie Euer Essen hier, natürlich.
@DaEssa – da können wir nun wirklich nichts dafür, wir hätten auch gerne mehr (also überhaupt) weibliche Köche im Büro — aber mit so tollen Typer will halt keiner kochen, essen, spielen… 😉
Hallöle!
Tolles Rezept, gute Seite, nett geschrieben!
Was will man mehr?
Weiter so!
Rico
Der Gastromacher
@DaEssa: Wenn Du noch fünf Minuten gewartet hättest, wärest Du auf einen neuen Beitrag gestoßen; bin gerade bei der Vorbereitung. Außerdem gab es gestern zu viel zu tun, als dass der Beitrag noch gepasst hätte…
Hach, immer diese Verpflichtungen gegenüber der Community 😉
Hm, hm, hm. Jetzt sind schon zwanzig Minuten um …
Na jetzt mussten wir erst mal was essen — es gab doch heute ein neues Gericht von DaCooka, da kann ich doch nicht fehlen… Aber gleich ist es soweit
Oh, ich schulde auch noch meine Spaghetti mit Ruccola-Pesto von letzter Woche. Wird nachgereicht!
@DaEssa et al.: Nicht ich provoziere, es ist das Leben, das ständig die eigene Arbeitskraft (und Zeiteinteilung) provokativ herausfordert. Oder anders: das Leben ist kein Ponyhof. Laßt Euch Euren Nachmittagskaffee schmecken!
… bin ja schon unterwegs in die Küche!