Frisch belegte Foccacia – Bella Italia!

Aug 3, 2010 by     13 Comments    Posted under: mediterran, Rezepte, vegetarisch
Foccacia

Foccacia

Vor ein paar Wochen haben wir unseren Urlaub in Italien verbracht, genauer in der Toskana, in Metato, einem 70 Seelen-Bergdorf oberhalb der Kleinstadt Camaiore. Ich wusste es eigentlich schon immer, bin aber dann doch in dieser Zeit täglich dran erinnert worden: Die Italiener haben wahrscheinlich das Essen als solches erfunden. Anders lässt sich dieser Vorsprung jeglichen erhältlichen Produktes für mich nicht erklären. In Supermärkten muss man wirklich richtig suchen, um Schrottzutaten kaufen zu können. Da ich suchen nicht mag, wurden also auch keine Schrottzutaten gekauft…

Omnipräsent als kleiner Snack zwischendurch ist die Foccacia, ein ligurisches Fladenbrot. Man bekommt sie am häufigsten vor dem Backen gefüllt mit Kochschinken, Rucola, Tomate und/oder Mozzarella. Darüber hinaus kann man Foccacia aber auch beim Bäcker kaufen, ganz normal als Brot, ungefüllt. Diese Version, nachträglich mit frischen Zutaten belegt, wollen wir hier gleich mal näher beleuchten. Vorab sei noch erwähnt, dass wir im Büro keinen Backofen haben, deshalb habe ich die Focaccia zu Hause vorgebacken.


Die Zutaten für das Brot (ich hab das jetzt noch öfter getestet und die Kombi hat sich bewährt)

  • 400g Weizenmehl Type 550 (ist meist das Standard-Biomehl)
  • 400g Hartweizengrieß
  • 30g Honig
  • 30g frische Hefe
  • 1-2 TL Meersalz (muss man durch kosten ausprobieren!)
  • Olivenöl
  • ca. 450ml Wasser

Zuerst den Honig und die Hefe in einem Teil des warmen Wassers in einer geeigneten Schüssel auflösen. Anschließend den Hartweizengrieß hinzugeben und einige Minuten quellen lassen. Dann das Mehl und einen TL Salz dazu. Mit einem Mixer mit Knethaken den Teig anfangen zu kneten und dabei immer wieder Wasser hinzugeben bis sich ein relativ fester und nicht extrem klebriger Teig gebildet hat. Dann den Teig auf eine ordentlich bemehlte Unterlage stürzen und kräftig kneten. Sobald er wieder anfängt an den Händen zu kleben, diese ordentlich mit Mehl bestäuben. Die Knetphase ist bei Hefeteigen extrem wichtig, deshalb darf sie nicht zu kurz ausfallen. Also unbedingt länger als 7 Minuten alles geben und das Teil kneten und dabei immer wieder zusammenfalten. Anschließend eine Kugel formen, diese oben kreuzweise einschneiden und zurück in die Schüssel damit. Ungefähr eine Stunde abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Anschließend den Teig wieder auf die Unterlage stürzen, er sollte vorher sein Volumen ca. verdoppelt haben. Nun den Teig wieder etwas zusammenkneten und in 4-5 Stücke teilen. Diese zu kleinen Fladen mit ungefähr 1 – 1,5 cm Stärke ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Anschließend sofort mit den Zeigefinger mehrfach in den Teig drücken, so entstehen die charakteristischen Vertiefungen im Teig. Nun noch mal 30 Minuten gehehen lassen und dann bei 200 – 220° 15 – 20 Minuten backen. Haben die Fladen eine schöne Farbe bekommen, herausholen und sofort mit Olivenöl einpinseln und noch mal mit etwas Meersalz bestreuen.

Als Belag eignen sich zahlreiche Dinge, ich mag am liebsten Tomate, Schinken, Mozzarella und Rucola. Man kann auch noch etwas Olivenöl vor dem Belegen hineingeben, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Ich stehe total auf Focaccia im Moment und backe regelmäßig welche zu Hause. Man kann dem Teig gleich am Anfang auch noch gehackte frische Kräuter wie Rosmarin, Salbei und Oregano beigeben, dann wird es eine herrliche Kräuterversion.

So denn, auf zum Nachmachen!

13 Comments + Add Comment

  • Genau :-) Brot, Tomaten, Öl, Salz – in Frankreich oder Italien schmeckt das einfach himmlisch. Oder liegt’s doch daran, – oder liegt’s daran, dass man dann meist auf der Terasse eines idyllischen Ferienhauses sitzt und zeit zum Genießen hat???

  • Ausprobiert! Man kann wirklich mit Hartweizengrieß backen, das hätte ich ja nicht gedacht. Und die Konsistenz ist sehr gut. Mal sehen, wie es am nächsten Tag (nämlich heute) schmeckt. Gestern und ganz frisch war es jedenfalls ein Gedicht (gefüllt mit Tomaten und Hummus).

  • Jap, es funktioniert super mit dem Hartweizengrieß (hab ich in meinem ersten Jamie-Oliver-Buch mal gelesen). Du solltest testweise auch alternativ statt dem Hartweizen mal Polenta (halt Maisgrieß) verwenden, das macht die Brote so gelblicher und sie bekommen ein angenehmes Maisaroma.

    Ansonsten bin ich darauf hingewiesen worden, dass das Rezept wohl kaum vegetarisch ist, da man ja den Schinken auf dem Bild sehen kann. Mmmh, ja und nein. Einfach weglassen oder doppelt soviel drauftun, ganz egal :-)

  • Genau, Fleisch ist auch (m)ein Gemüse! Und Polenta – bzw. eben dieses Maisaroma ist nicht das Richtige für mich.

  • Hallo buffn,
    habe hier gelesen, dass du in Metato Urlaub gemacht hast. Da bin ich auch in drei Wochen. Gibt es Empfehlungen? Welcher Starnd ist der Schönste? Welches restaurant in der Nähe? Was muss man sehen?
    Danke udn schöne Grüße
    Tobi

  • Hallo Tobi,

    habe eben erst Deinen Kommentar gesehen und freigeschaltet, die drei Wochen sind ja aber noch nicht vorbei :-)

    Aaaalso, da Metato ein ziemlich winziges Bergdorf ist, wird es doch nicht wohl eines der Objekte vom Architekten Viviani sein? Wir waren hier: https://buchung.casamundo.de/objekt/483691 Wer Oldschool mag, und das tun wir, ist auf jeden Fall richtig. Sehr liebevoll umgesetzt und mit Antiquitäten eingerichtet, toll. Von Metato gibt es einen Hammerblick über Camaiore bis zum Meer. Camaiore ist nicht sonderlich touristisch, das ist super. Nette kleine Innenstadt. Empfehlung: Unbedingt in einem der kleinen Lebensmittelläden in der Stadt frisches Genoveser Pesto und dazu frische Pasta kaufen, hab noch nie geileres Pesto gegessen! Ansonsten mal Ausschau halten nach „Testaroli“, das sind Pastafladen aus Hartweizengrieß, die zuerst gebacken werden, dann im Kühlregal verkauft, dann im Vierecke (Rhomben) geschnitten, kurz in Salzwasser gekocht und mit viel Pesto gegessen werden. Eine toskanische Spezialität, sehr lecker. Strände ist etwas schwierig, da es weit und breit nur ölsardinenmäßige „Strandbäder“ zum Kaviarpreis gibt. Wir waren an zwei Naturstränden ohne Sonnenschirmalaram, trotzdem gabs nen Parkscheinautomaten im Wald und auch die zugehörigen Mitarbeiter, die uns mal eben für 20min überziehen ein 38€ Ticket hinter den Scheibenwischer geklemmt haben… Am nächsten gelegen und relativ ok war dieser Strand: http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=metato+camaiore&sll=45.43508,12.341594&sspn=0.012648,0.033023&ie=UTF8&hq=&hnear=Metato,+Camaiore+Lucca,+Toskana,+Italien&ll=43.844184,10.252218&spn=0.051999,0.132093&t=h&z=14 Ansonsten ist Pisa um die Ecke, kurz hinschnippen, den schiefen Turm mitnehmen und schnell wieder weg, vorher kann man dann schon in Livorno gewesen sein, schicker Hafen aber ansonsten nichts besonderes. Unbedingt wandern gehen muss man in der Region Carrara, speziell ab dem Dorf Colonnata http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&q=Colonnata,+54033+Carrara+Massa-Carrara,+Toskana,+Italien&sll=43.546309,10.324574&sspn=0.104516,0.264187&ie=UTF8&cd=1&geocode=FXy3oAId8fWaAA&split=0&hq=&hnear=Colonnata,+Carrara+Massa-Carrara,+Toskana,+Italien&ll=44.084071,10.150208&spn=0.025895,0.066047&t=h&z=15 um sich die Marmorbrüche anzusehen. Die sägen da riesige Berge ab, das ist sehenswert und man kann durch Maronenwälder wandern. Unbedingt kosten muss man den „Lardo die Colonnata“, ein Speck der mit viel Salz und Kräutern in Marmorwannen reift. Ich hauchdünne Scheiben gehobelt ist der echt ein Gedicht, sogar für meine besser Hälfte, die sonst nie Speck anrühren würde… Ja, also wir haben eigentlich die ganze Zeit restliche Zeit uns mit Erwerb und Zubereitung von regionalen Köstlichkeiten befasst, zwischendurch Eis essen, bißchen bummeln und wandern, da bekommt man den Tag gut verlebt :-) Viel Spaß!

  • Nachtrag: Das ist der Speck: http://www.rezepte-nachkochen.de/lardo.php und das wichtigste überhaupt: Italienische Wochenmärkte sind für mich das tollste überhaupt. Direkt beim Einzug den Vermieter nach Terminen in der Region fragen, in Camaiore ist glaube ich ich immer Freitags bis 13.00Uhr

    :-)

  • Und wie wär’s mal wieder mit einem Kochrezept? Die Testaroli hören sich irrsinnig spannend an.

  • Heute gekocht: Schnelle mediterane Fischsuppe. Ich schreibs noch diese Woche, versprochen!

  • Hallo buffn,
    vielen, vielen Dank für Deine Tipps. Werde ich alles ausprobieren! Kochen steht auch in unserem Urlaub weit oben auf der Aktivitäten-Liste.
    Mir läuft jetzt schon das Wasser im Mund zusammen…

  • Gerade entdeckt. Kennt Ihr diese Seite schon: http://office-kitchen.tumblr.com/ ???

  • Hach ja, des wird diese Woche nüscht mehr mit der versprochenen Fischsuppe …

  • Verdammt, das könnte sein :-) Ich geb mir alle Mühe, aber mir sitzt schon wieder die Zeit im Nacken…

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