Waldpilzrisotto mit gebratenen Pfifferlingen
Ich liebe einfache Küche. Einfach bedeutet nicht Tütensuppe sondern dass man mit einer überschaubaren Anzahl an hochwertigen und sich ergänzenden Zutaten arbeitet und diesen die Gelegenheit bietet, vergleichsweise unverfälscht ins Rennen zu gehen. Klassisch-mediterrane Küche und auch deutsche Hausmannskost erfüllen per se diesen Anspruch, deshalb habe ich beide so gern. Daher geht’s jetzt weiter mit dem Thema Risotto. Wie bereits erwähnt, gehört Risotto für mich zu den ultimativ ehrlichen Gerichten, in denen jedes Aroma die Chance bekommt, sich zu entfalten und seinen Beitrag zur Gaumenfreude zu leisten.
Da in diesem Jahr der Herbst Ende Juli begonnen hat, war das ziemlich doof für unsere Tomaten im Garten. Braunfäule, alles hinüber. Anderen Bewohnern dieser Erde hat das aber gefallen und tut es aktuell immer noch: den Pilzen. Wir haben auch in diesem Jahr ordentlich Steinpilz und Co gesucht und getrocknet. Für unser aktuelles Rezept wurden allerdings der Rest der letztjährigen Pilzaktion sowie gekaufte Pfifferlinge verwendet.
Für 4 Leute braucht man folgende Zutaten:
- 500g Risotto Reis
- Ca. 1,2l Brühe (Hühnerbrühe, bei uns Instant Bio Gemüsebrühe)
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 150ml trockener Weißwein
- 150g frisch geriebener ParmesanR
- Großblättrige Petersilie
- Getrocknete Waldpilze
- 1 Schale Pfifferlinge
- evtl. Salz
- Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- Olivenöl
- Butter
Zuerst die Zwiebel fein hacken und in etwas Olivenöl glasig schwitzen. Nebenbei einen Topf mit 1,2l Brühe aufsetzen (Wasserkocher hilft die Sache zu beschleunigen). Zu den glasigen Zwiebeln den Reis, den Knoblauch und etwas Butter geben. Von nun an stets am Topf bleiben und 3–5 Minuten unter häufigerem Umrühren den Reis glasig werden lassen. Er soll keine Farbe bekommen. Nun mit dem Weißwein ablöschen und den Alkohol verdampfen lassen. Anschließend mit einer Suppenkelle Brühe dazuschöpfen, erstmal soviel, dass der Reis knapp damit bedeckt ist. Immer wieder umrühren. Der Reis saugt die Brühe in sich auf, daher muss alle 2–3 Minuten eine Kelle Brühe hinzugefügt werden. Frisch gemahlenen Pfeffer hinzugeben. Nach ca. 10 Minuten die getrockneten Pilze hinzufügen, damit sie noch genug Zeit haben, Flüssigkeit aufzunehmen, Aroma abzugeben und trotzdem nicht kaputtgekocht zu werden.
Die Pfifferlinge nebenbei putzen, dazu eignet sich ein handelsüblicher Pinsel, den Pfifferlinge sind meist schon ziemlich sauber, nur Sand klebt meist irgendwie daran und knirscht bei schlechter Säuberung später zwischen den Zähnen. Die Pfifferlinge in etwas Butter braten und mit Salz und Pfeffer würzen.
Hat der Reis im Topf nur noch minimalen Biss, eine letzte Kelle Brühe, den Parmesan sowie die gehackte Petersilie hinzugeben und kräftig durchrühren. Vom Herd nehmen und zugedeckt noch ein paar Minuten ruhen lassen. Anschließend servieren, dabei die Pfifferlinge über das Risotto geben. Lecker!
Und jetzt schnell vor die Tür, denn noch stehen jede Menge Pilze im Wald herum, bald gibt’s keine zum Trocknen geeigneten Pilze mehr! Pilzbuch nicht vergessen…