Kürbissuppe ohne Ingwer und Kokosmilch

Okt 20, 2010 by     7 Comments    Posted under: chön chaarf!, Rezepte, rustikal, Suppe
Kürbissuppe

Kürbissuppe

Ich hatte bislang ein gespaltenes Verhältnis zum Kürbis. Früher gab es derlei Gemüse bei uns zuhause eigentlich gar nicht. Vor ungefähr zehn Jahren wurde ich dann aber erstmals mit Kürbis konfrontiert- und war schockiert. Die Oma meiner besseren Hälfte wurde seinerzeit aus Bessarabien vertrieben. Von dort wurde das typisch moldauische Rezept einer mit Kürbis gefüllten Teigtasche mitgebracht. Das Teil nennt sich Platchinta (keine Ahnung ob das so richtig geschrieben ist…) und ist in der Familie seit wohl 60 Jahren ziemlich beliebt. Gut, also die Platchinta und ich. Auge in Auge. Sie sieht super aus. Aufgeschnitten präsentiert sich die Kürbisfüllung in leuchtendem Orange, wie Aprikosenmarmelade. Toll. Aber wie das immer so ist, wenn das Auge falsche Assoziationen im Gehirn initiiert, kann das nur schief gehen. Reingebissen, bah, nicht süß, nicht knackig fruchtig sondern mehlig und sehr pfeffrig. Bah, nee, nicht mit dem Kommander. :-(

Irgendwann gab’s mal ein Kochevent bei uns zuhause und dort hat mein Kumpel Jo eine Kürbissuppe gemacht. Und siehe da, sie war ziemlich lecker. Das hat etwas Last vom Kürbis und mir genommen. Neulich gab’s dann zuhause noch ein anderes Kürbissuppenrezept und da ich sehr gern mir regionalen Produkten arbeite und außerdem unsere fleißige Kommentatorin Melly den Wunsch danach geäußert hat, gab’s nun auch im Büro Kürbissuppe. Selbst gebackenes Brot dazu.

Die Zutaten für 4 Leute

  • 1 Hokaido Kürbis (den braucht man nicht zu schälen)
  • 1l Brühe (wir hatten Instant Bio)
  • 1 Zwiebel
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 50-100g italienischen Speck
  • 2 Chilischoten (je nach Schärfegrad und –wunsch variieren)
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl

Zuerst die Zwiebel, den Speck und den Knoblauch kleinschneiden und in etwas Olivenöl in einem Topf anschwitzen. Parallel dazu den Kürbis waschen, teilen, das Kerngeschlotze mit einem Esslöffel herauskratzen, den Rest in größere Stücke schneiden und mit in den Topf geben. Gut umrühren und den Kürbis etwas glasig werden lassen. Mit Brühe ablöschen, die kleingehackten Chilis dazugeben und gleich mal den Sud kosten, ob er würzig genug ist. Falls nicht, nachwürzen. Dann mit Deckel auf kleiner Flamme köcheln lassen bis der Kürbis weich ist. Anschließend mit dem Zauberstab pürieren. Ich finde es besser, wenn man die Suppe nicht totpüriert sondern noch ein paar Stückchen drin sind. An dieser Stelle entscheidet man sich auch, ob die Suppe die richtige Konsistenz hat. Stichfester Babybrei ist nicht mein Fall, daher kann man bei Bedarf auch noch etwas Flüssigkeit hinzugeben. Zum Schluß noch mal mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren. Und nein, ich wollte etwas mitteleuropäisches kochen, deshalb kein Ingwer und keine Kokosmilch :-)

Dazu gab es selbstgebackenes Brot, welches ich aber zuhause gebacken habe. Hierzu empfehle ich den besten mit bekannten Brotblog: Ketex- Der Hobbybrotbäcker So ziemlich jedes Brotrezept ist toll (ich habe noch nicht alle durch) und der Aufwand lohnt sich unbedingt, auch wenn es zunächst unsinnig aufwändig erscheint. Auf auf, nachbacken!

7 Comments + Add Comment

  • Klingt toll. Danke! (Bei mir sehr gern auch mit Kokosmilch und gesalzenen Erdnüssen.

    Zudem habe ich auch mal gegooglet. Moldawische Platchintas gibt es wohl, ist es das gleiche? http://picasaweb.google.com/lh/photo/I2nIuA4UcRcrGScpjMzBtg

  • Ich sehe das Wort „Platchinta“ eher in der Verwandtschaft zum „Palatschinken“. 😉

  • Eure Deko ist mal wieder ein Highlight!!! Diese Farben, dieses Arrangement..eine Sinfonie!!

  • @DaEssa: Ehrlich gesagt: ich hatte das Salz vergessen und irgendwie fehlte auch sonst noch etwas. Und dann sah ich restlichen Erdnüsse und hatte – ja, hm – vermutlich so eine Crouton-Idee. Es paßte aber sehr gut. Kokos-Erdnuß-Sauce ist etwas sehr oft hier im Hause Gekochtes.

    @Akustikgirl: Ja, sieht nett aus.

  • Gerade Hokaido passt so wunderbar mit Ingwer und Kokos zusammen. 😉

  • Oh, soviel los hier :-) Die Platchintas die ich kenne sind tatsächlich solche gefüllten Teigtaschen, obwohl das kein Blätterteig ist, wenn ich mich nicht irre, aber so ähnlich aussieht. Innendrin ist dann die orange Kürbisfüllung, die weniger süß dafür mit umso mehr Pfeffer gewürzt ist.

    @ anie Ingwer und Kokos in der Kürbissuppe ist so, wie Kartoffelbrei immer nur mit Rührei zu essen und nie mit Gehacktesstippe, da entgeht der Welt doch was 😉

    @Akustikgirl Ich nehme mal dieses Kompliment für die Gruppe an :-)

  • Wow das klingt ja mal sehr lecker. Ich muss allerdings zugeben, dass ich wahnsinnig auf Ingwer in Kobination mit Kürbis stehe!

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