Fisch auf Kümmel-Kohl

Jun 16, 2011 by     9 Comments    Posted under: Fisch, Gemüse, Reis
Fisch-Kümmel-Kohl

Fisch-Kümmel-Kohl

Kümmel-Kohl – hört sich nicht gerade super lecker an, aber ist auf jeden Fall ein Versuch wert. Bei der Überlegung, was denn nun für sechs Leute kochbar, schmackhaftund noch nicht da war, bin ich auf ein Kohlrezept gestoßen, welches ich ausprobieren wollte. Nach Monaten der Dreierküche sind wir nach dem Umzug in ein neues, größeres Büro mit Küche 2.0 (also mit Geschirrspüler und einem echten Herd inklusive Ofen) nicht mehr drei Personen, sondern mittlerweile sechs und in absehbarer Zeit sogar sieben oder acht Leute, die bekocht werden wollen.

Hier stößt man dann doch an die Grenzen des machbaren, da die Befindlichkeiten zunehmen, die schiere Menge an Kartoffeln, Gemüse und Fleisch – sowie des Nachtischs (!) – die Kapazitäten eines Rucksacks (ja, ich fahre mit dem Fahrrad in den die Edelweiß-Passage) sprengen. Aber das muss man sportlich nehmen und die Herausforderung annehmen, denn für drei oder vier Leute kochen, kann doch fast jeder! Und man ist nicht soooo oft dran mit kochen und lustiger beim essen ist es auch :-) Die erhöhte Anzahl an Mit-Essern und Mit-Köchen erfordert jedoch auch an anderer Stelle seinen Tribut: der Verwaltung und Organisation. In kleinen Einheiten ist das kein Problem und die Frage: wer kocht wann, was und für wen ist auf dem Flur nebenbei geklärt. Im größeren Büro mit mindestens sechs Leuten bedarf es eines Plans. DER ESSENPLAN! Ich plädiere für die unverzüglichen Einführung eines Essenplans, damit man endlich wieder vor der Arbeit einkaufen kann und weiß, für wie viele Leute. So wie er steht, wird dies gemeldet!

Zutaten

  • 2 Zwiebeln
  • 2 Köpfe Kohl, möglichst Spitzkohl
  • Öl
  • 2 TL Kümmel
  • ca. 300 ml Gemüsebrühe
  • Pangasiusfilet (pro Person 1x)
  • frischen Dill
  • 2 Becher Schmand oder saure Sahne
  • 500 g Reis

Zubereitung
Zunächst die Zwiebeln schälen und hacken, den Spitzkohl waschen und putzen sowie in kleine Streifen schneiden. Einen großen Topf nehmen und erhitzen, den Kümmel leicht anbraten und die Zwiebeln hinzugeben und dünsten bis sie glasig sind. Anschließend den Kohl hinzugeben und mitdünsten. Die Brühe dazugeben und den Kohl ca. 15 Minuten köcheln lassen. Parallel dazu den Reis kochen und den Fisch abspülen, trockentupfen, reichlich salzen und pfeffern und von jeder Seite 3–4 Minuten braten und zur Seite legen. Nun den Schmand unter den Kohl heben und noch einmal salzen und pfeffern. Den Dill hinzugeben und zusammen mit dem Reis und Fisch servieren.

9 Comments + Add Comment

  • Klingt lecker. Ich bestelle für zuhause :D. Katze und ich finden Fisch jut!

  • Extrem ungewöhnliche Kombination, aber auch sehr bedenkenswert zum Nachkochen. Für mich ist Kohl ja meist mit Hackfleisch, mindestens jedoch mit etwas Schinkenspeck verbunden. Mit Fisch klingt es ja dann fast gesund und leicht und modern.

    Schreibt mal wieder mehr. Ist immer wieder schön und interessant von Euch zu lesen!

  • Kümmel geht doch mit Kohl immer, er gibt mal eine andere Geschmacksnote und seine verdauungsfördernde Wirkung ist gerade bei Kohl auch „technisch“ sinnvoll 😉

    Als Kind konnte ich den Geschmack von Kümmel absolut nicht ertragen. Ein ganzes Brot war für mich ungenießbar (ja, ich stamme aus der Zeit, als der Bäcker von nebenan noch selber Brot machte), wenn ein, zwei Körnchen Kümmel darin waren. Über die Jahre hat sich mein Geschmack aber deutlich erweitert, als Kind ist man vielleicht einfach viel empfindlicher, was bestimmte Aromen betrifft, und so gibt es Kümmel bei mir z.B. auch gerne unter Bratkartoffeln.

    Er geht im Krautsalat genauso gut wie im Irish-Stew – was übrigens, wie die meisten Eintöpfe, ein gutes Gericht ist, wenn mehrere Personen bekocht werden müssen. Eintöpfe kann man schön morgens fertig machen und dann auf kleiner Flamme simmern lassen, so dass sie zum Mittag dann fertig sind.

  • @Michael: Beim Kümmel stimme ich vollkommen zu! Mir schmeckte als Kind Kümmel ebenfalls nicht, erst im Mannesalter 😉 und jetzt sehr gerne auch an Gehacktesstippe!

  • Lieber Jan,
    google mal Pangasius – das ist die dreckigste Bakterienschleuder. Habe vor einiger Zeit einen Bericht über die Zucht in Vietnam gesehen. Ich kann nur sagen nie wieder Pangasius, einfach ekelhaft! Es sei denn ihr habt Bio-Pangasius gegessen. Ich hoffe, er ist euch gut bekommen!
    Na dann, schönes Wochenende!

  • @M.B.: Da hast Du grundsätzlich recht und in Zukunft werden wir wohl davon Abstand halten – aber das Gericht funktioniert ja auch mit zahlreichen alternativen Fischsorten; Seelachs zum Beispiel. Übrigens: Wir leben alle noch und das WC ist nicht ständig besetzt 😉

  • Ach ja, zu „ungewöhnlichen“ Fischkombinationen fällt mir noch ein Elsaß-Klassiker ein:

    Fisch mit Sauerkraut.

    Ich mache das Sauerkraut gerne süß-sauer mit Hilfe von etwas Ananas-Saft an.

    Ein fetter Klacks Creme-Fraiche gehört in jedem Fall in das Gericht, im Elsaß wird ja recht deftig gekocht.

    Man kann den Fisch oben auf dem Sauerkraut dünsten oder extra braten und beim Servieren darauf legen.

    Da Ihr einen Backofen habt, gehen dazu seht gut im Ofen geröstete Kürbisspalten. Die geben einen herrlich süßen Kontrast zum Kraut und sind nicht so belanglos wie Salzkartoffeln.

  • @ Michael: Das hört sich echt gut an. Wie wäre es mit dem ganzen Rezept? Dann würde ich das nachkochen und darüber berichten :-)

  • Ich koch‘ sowas „frei Schnauze“, daher ist das mit dem Rezept so’ne Sache. Wenn ich Rezepte auf der Homepage veroeffentliche, dann dokumentier‘ ich quasi im Nachhinein wie ich’s gemacht habe, nicht vorneweg wie ich’s machen wuerde.

    So aus dem Bauch raus wuerde ich’s wie folgt machen:

    Hokkaido-Kuerbis bietet sich an, weil man die Schale hier mit isst, man braucht ihn also nur in Spalten zu schneiden (Kuerbis-Schneiden ist aetzend, geht am besten mit einem Brotmesser mit Wellenschliff). Dann kommen die Spalten auf ein geoeltes und gesalzenes Backblech und werden auch nochmal mit Olivenoel und Salz uebertraeufelt. Das ganze kommt fuer ca. 15-20min bei 180 Grad in den Backofen.

    Zwiebeln und gewuerfelten Speck mit einem Stich Butter anschwitzen.
    Dann das gruendlich gewaschene Sauerkraut dazu geben und mit einem Schuss Bruehe/Fond und einem Schuss Ananas-Saft abloeschen und auch ein paar Ananas-Stuecke mit rein geben. Salzen nach Geschmack, und ordentlich schwarzen Pfeffer dran, dann 10min koecheln lassen.

    Waehrenddessen einen beliebigen, festkochenden Fisch, gerne mit Haut, mehlieren, salzen, pfeffern und in einer Butter-Olivenoel-Mischung langsam (auf der Haut) brutzeln.

    Ein fetter Klatsch Creme-Fraiche (gerne auch die Kraeutervariante) unter’s Sauerkraut heben und wuerzen bis es rund ist. Evtl. mit etwas Honig oder noch etwas Saft nachsuessen.

    Zum Anrichten den Fisch auf’s Kraut betten und die Kuerbisspalten drum herum drapieren.

    Ich wuerd’s ja mal wieder vorkochen und dann korrekt dokumentieren, aber seit dem Umzug haben wir noch keinen Backofen… :)

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