Chatschapuri … oder so
Vorab: Ich weiß auch nicht genau, wie man das schreibt. Und das Internet weiß eben manchmal auf die Schnelle auch nicht alles.
Da das Kochen hier schön artig reihum geht – Herr Jam ist der Meinung, dass wir einen Essensplan brauchen; nicht um zu wissen, was es gibt, sondern um zu wissen, wer wann dran ist –, war ich auch mal wieder dran. Da zur Zeit hier ne Menge Leute im Betrieb sind, muss es wohl überlegt sein, was für ein Kochprojekt gestartet wird und da dachte ich:/Machste mal wat aus deiner Studienzeit: einfach, billich, juht!
Und irgendwie kam mir dann das mit dem Chatschapuri in den Sinn, ein georgisches Nationalgericht: Brot aus Hefeteig mit Käse gefüllt. Es war dann aber so wie immer mit den Erinnerungen, sie sind romantisierend und realitätsverzerrend. Die Mengen für sieben Menschen und einen Generaldirektor abzuschätzen, ist dann gar nicht mehr so einfach und die Zahl auf dem Kassenzettel war unerwartet höher als sonst. Das muss an dem Nachtisch gelegen haben!
Zutaten
Variante 1
- 1 Rolle Pizzateig oder Hefeteig ca. 250 g
- 2 Packungen Feta
- 2 Tüten Mozzarella
- Pfeffer, Paprika, gehackte Kräuter
- 1 Ei, verquirlt
Variante 2
- 1 Rolle Pizzateig oder Hefeteig ca. 250 g
- 500 g Hackfleisch
- 1 Zwiebel
- Semmelbrösel/Paniermehl
- Salz, Pfeffer, Paprika
- frische Kräuter, gehackt
Zubereitung
Nun zu dem Kochen/Backen selbst. Wie bei den meisten Rezepten gibt es eine Variante für echte Köche und eine für die Faulen. Echte Köche machen morgens einen Hefeteig ca 500g und lassen den schön gehen; ich habe einfach zwei Rollen fertigen Pizzateig aus der Frischwarenabteilung gekauft. Aus dem Feta, Mozzarella und Ei unter Zugeben der Gewürze eine schön klebrige Masse machen, mit der man ordentlichen rumsauen kann oder die man als Füllung auf dem ausgerollten Teig schmiert (Wer den Teig selber macht, sollte ihn dann in zwei etwa gleich große Mengen teilen und ausrollen. Wer den Pizzateig fertig kauft …). Beim verteilen der Käse-Ei-Pampe sollte man einen Rand von ca 3,00 cm lassen, den man abschließend hochkrämpelt, so dass man schon sieht, dass man einen ganz tollen Rand bekommt (und der Käse beim Zerschmelzen nicht direkt auf dem Backofenboden die gewünschte Bräune erhält). Einfach 20-25 Minuten in den Ofen.
Den zweiten Teig habe ich für unsere Fleischliebhaber mit einer Masse aus Hackfleisch gefüllt. Das geht genauso: 1. Masse machen, 2. Masse auf den Teig, 3. Das Ganze 30 Minuten in den Ofen.
Tipp: Meine Freundin hat gesagt, man sollte die Ränder mit Olivenöl einpinseln. Sie behauptet, dann würden die nicht so verbrennen.
Viel Spaß beim Kochen!
P.S: Es hat gereicht, weil das tierisch satt macht und der Herr Generaldirektor nicht da war.
Auch wenn es einfach aussieht, war echt lecker und hat vor allem alle satt gemacht. Dass der Kai „sowas eigentlich gar nicht kann“, erscheint langsam wie eine „wer viel kann, muss viel tun“-Strategie. Tja, die Messlatte hast du jetzt selbst da hingepackt
Bei uns gilt das als Armenische Küche und wird aus Blätterteig und einer Mischung aus Feta und Ei zubereitet. Geht schnell, wenn unerwartet Gäste kommen, und die drei Zutaten hat man immer zur Hand. Übrigens die perfekte Kombination zu Wassermelone, wie ich finde.
Als politischer Kulturbanause würde ich unter dem Motto „Armenien? Georgien? Ist das nicht alles Russland!?“ einfach mal diplomatisch sagen: nein es ist nicht russisch, aber kaukasisch. Und es stimmt, dass das eigentlich nur mit Feta und Ei gemacht wird, aber mit der Käsemischung gewinnt es ganz leicht an *lecker*. In der Version, die ich kenne, wird es aber auf jeden Fall mit Hefeteig gemacht. Vielleicht ist es deshalb georgisch?!
Ich hab das als Pide in einem tunesischen Dönerlädchen in Wolfsburg kennen gelernt (übrigens sehr zu empfehlen: DELIKAT neben dem Restaurant zur Goldenen Möwe in der Nähe des Hbfs). Mjammi.
In einem türkischen Hotel gab es das als Snack zwischendurch – wahlweise mit Ayran dazu. Die lieben westeuropäischen Hotelbesuchenden haben Hamburger und Pommes als Snack allerdings vorgezogen. Haben echt was verpasst.